CRISSOLO, Wallfahrtskirche San Chiaffredo
Nachdem am 18. November 522 unter wundersamen Umständen angeblich die Grabstätte des Heiligen Chiaffredo wieder entdeckt wurde, errichteten die Einwohner des Ortes eine kleine, dem Heiligen geweihte Kirche. Die ersten sicheren Hinweise auf die Existenz einer Kirche in der Umgebung von Crissolo stammen aus dem Jahr 1375 und von da an gibt es zahlreiche Zeugnisse über die schon damals zum Ziel für Pilgerreisen gewordene Kirche. Unter dem Marchesen Ludovico II (1475-1504) wurde die kleine Kirche durch eine größere Wallfahrtskirche ersetzt, die letztmalig 1551 erweitert wurde. Die Wallfahrtskirche erfuhr dann Anschläge durch die häretischen Waldenser und Hugenotten und nach den Restaurierungs- und Erweiterungsarbeiten des 18. und 19. Jahrhunderts erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen. Die Verehrung des Heiligen Chiaffredo – dessen Reliquien seit 1642 im Dom von Saluzzo aufbewahrt werden, mit Ausnahme eines Oberschenkelknochens, einer Hand und einem kleinen Teil des Körpers, die sich noch immer in der Wallfahrtskirche befinden – und der Glaube an ihn werden durch die große Zahl an ex voto (Votivbildern) belegt, die die Wände der Kirche schmücken: Es sind über tausend, viele davon neueren Datums, die zeigen dass die Verehrung des Heiligen noch immer fortlebt.
OSTANA, Kapelle San Bernardo
Die Kapelle befindet sich ein wenig oberhalb des Hauptorts im Ortsteil San Bernardo. Es ist schwierig, das Entstehungsdatum festzulegen, auch wenn die kürzliche Entdeckung von Fresken des späten 15. Jahrhunderts auf der Rück- und Seitenwand der Apsis den Gedanken nahe legt, dass das Gebäude in jenem Jahrhundert errichtet wurde.
Es handelt sich um eine Kapelle von bescheidenen Ausmaßen, gebaut aus den Steinen der Gegend, die auf allen Seiten unverputzt gelassen wurden, mit Ausnahme der Eingangsfassade, wo mehrere dekorative Putzschichten übereinander aufgetragen wurden.
Bei genauerem Hinsehen erkennt man verschiedene Phasen, in denen die Kapelle erweitert oder umgebaut wurde. Wände und Decken sind mit einer Dekoration aus dem Jahr 1899 bemalt, während auf der Rückwand der Apsis eine interessante Verkündung und auf der rechten Wand ein Heiliger Chiaffredo dargestellt ist; wahrscheinlich stammen diese beiden Fresken aus dem späten 15. Jahrhundert..
BAGNOLO PIEMONTE, Schloss Malingri
Der Gebäudekomplex erhebt sich im Infernotto-Tal auf den ersten Hügeln zu Füßen des Monviso. Er besteht aus einer Burgfestung aus dem Jahr 1000 mit einer dreifachen Schutzmauer, umgeben von Wäldern, Weinbergen, Mühlen und alten, landwirtschaftlichen Gebäuden, dem Palazzo aus dem 14. Jahrhundert mit seinen kostbaren Fresken, der unterirdischen Kapelle mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert, dem historischen Park des Palazzo mit seinen botanischen Sammlungen und den jahrhundertealten Bäumen, dem Hof und der Kutschensammlung. Das Anwesen ist in Privatbesitz und wird seit mehr als siebenhundert Jahren von der Familie Malingri bewahrt. Ein Besuch offenbart einen über die Jahrhunderte erhaltenen Ort, der reich ist an historischen, künstlerischen, landschaftlichen und naturalistischen Eindrücken.
CASTELLAR, das Schloss
Das alte Schloss der Grafen Saluzzo di Paesana e Castellar stammte aus dem 14. Jahrhundert und wurde kürzlich umgebaut. Es erhebt sich auf einer Anhöhe im ruhigen Bronda-Tal.
Zurzeit ist das Schloss ein privater Wohnsitz. Dennoch kann man den Thronsaal, die obere Galerie mit der Sammlung von Uniformen und leichter Waffen des Königlichen Italienischen Heeres, den Park und die Kellergewölbe besichtigen.