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Gemeinden
GAMBASCA
Gambasca ist ein kleines Dorf im Po-Tal auf der orographisch rechten Seite des Flusses. Das Gebiet gehörte einst den Marchesen von Saluzzo und wurde ihnen von den Nonnen des Klosters von Rifreddo streitig gemacht. Diese erlangten die Vorherrschaft über die Besitztümer und die Äbtissin konnte sich sogar mit dem Titel „Contessa di Gambasca“ schmücken. Aus dieser Zeit stammen die Geschichten über die „Masche“, Hexen, die in den alten Prozessakten erwähnt werden, die in der Gemeindeverwaltung von Rifreddo gefunden wurden. Vier Frauen aus Gambasca wurden damals der Hexerei bezichtigt. Ihnen wurde der Prozess gemacht und sie wurden 1495 zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. 1621 überließ das Kloster die Ländereien der Gemeinde, aber wenige Jahre später, im Jahr 1657, ernannten die Savoyer Francesco Havard de Senantes zum Marchesen von Gambasca und entzogen den Bauern die Ländereien. Erst 1833 kehrten sie in den Besitz der Gemeinde zurück, die sie für 12.000 Lire gekauft hatte. Nach einem königlichen Erlass wurde Gambasca von 1928 bis 1946 verwaltungstechnisch mit der Nachbargemeinde Martiniana Po vereint und wurde zu einem Ortsteil. Erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs erlangte Gambasca seine Eigenständigkeit zurück.
Eine Kuriosität der kleinen Gemeinde Gambasca ist ein altes Gewerbe, an das man sich noch heute erinnert. Obwohl die Seidenraupenzucht heutzutage in Norditalien fast völlig verschwunden ist, erzählen die Alten des Dorfes, dass es als sie jung waren in den Bauernfamilien ganz üblich war, eine kleine Seidenraupenzucht im Haus zu haben.
Der Anbau von Maulbeerbäumen war hier in der Tat weit verbreitet und die ersten Spuren reichen bis an das Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Die Seidenraupenzucht war eine wichtige zusätzliche Einnahmequelle für die Familie und stellte einen Nebenerwerb zur Landwirtschaft dar. Die Zucht dauerte von Ende April bis Anfang Juni. Einige Alte erzählen, dass sie ganz gespannt den Verkauf der Seidenraupen erwarteten, um sich vom Erlös den „Festtagsanzug“ kaufen zu können, der dann aus Anlass des bevorstehenden Patronatsfestes des Heiligen Jakob zur Schau gestellt wurde.
Nützliche informationen
Entfernung von Cuneo: 45 km
Ortschaften und Ortsteile: Carpeneti, Giordana, Mulino, Roggero, Nari, Ciafrè Nari, Brich d’Tumassin, Terbus, Giusiana, Free e Marchetti, Rittana e Costanza, Castinel, Brich Genre, Tomatis e Billia, Brignola, Para e Barra, Santa Lucia e San Rocco, Picat, Poulan, Baile, Lantermin, Lo del Ruè, Ruà Pra Bonino.
Schutzpatron: Sankt Jakob
Sommersport: Wandern, Trekking, Mountainbike
Rathaus: +39 0175.265121