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Made in Monviso
Gemeinden
GASTRONOMIE UND TYPISCHE PRODUKTE
Die Täler verfügen über zeitlose Reichtümer, die ihr Ansehen bewahren, ohne Konkurrenz zu fürchten. Es ist das Gebiet, das diese Schätze hervorbringt und es gerade wegen dieser seiner Großzügigkeit verdient, dass der Mensch es pflegt und erhält.
Nach langer Tradition werden Pilze und Esskastanien auf historischen Märkten präsentiert, die jedes Jahr von Verkäufern und begeisterten Käufern belebt werden.
Seine Majestät, der Steinpilz
Jeder kennt sie als Steinpilze oder bolé, auch wenn die Experten ihnen ganz präzise lateinische Namen verleihen. Schön, fleischig und von unverwechselbarem Duft verwöhnen sie schon die Sinne, bevor sie zu Tisch geschätzt werden und so beginnt jede gute Saison mit einem wahren Wettrennen, um sie zu finden.
Die Esskastanie, die arme Königin
Trotz der fortschreitenden Aufgabe der Haine und der neuerdings auftretenden Krankheiten hält sie stand, die Esskastanie, die wahre arme Königin der Täler. Die zahlreichen Sorten unterscheiden sich in Größe, Farbe und Beschaffenheit der Hülle und werden mit verschiedenen lokalen Namen bedacht. Zu den häufigsten Sorten im Po-, Bronda- und Infernotto-Tal zählen: Tampüriva, Ciapastra, Caruna, Cuntëssa, Rusana, Sarvaschina, Paiass und Bracalla. Man findet sie auf den Märkten in Sanfront, Paesana und Barge. Sie werden mit der Hand oder mit mechanischen Geräten gesammelt und noch immer in Jutesäcken ausgestellt, die im Laufe der Zeit die unverfälschte Authentizität bewahren.
Die Täler des Po, des Bronda und des Infernotto zeichnen sich aber auch durch den Anbau besonders geschätzter und schmackhafter Früchte aus.
Bei der Produktion des Bronda-Tal-Apfels wird die Technik der biologischen Schädlingsbekämpfung angewendet, die keine chemischen Rückstände hinterlässt. Der Apfel hat ausgezeichnete Nährwerte und kann bei den örtlichen Anbaubetrieben zur Erntezeit ab Oktober erstanden werden.
Die Renetta-Sorte Grigia di Torriana hat ihren Namen aufgrund ihrer typisch grauen und rostfarbenen Schale erhalten sowie von dem Ortsteil Barges, aus dem sie ursprünglich stammt und wo sie auch heute noch angebaut wird. Sie wird als Königin der Bratäpfel bezeichnet.
Eine weitere schmackhafte Spezialität, die das Angebot der Täler bereichert, sind die kleinen Früchte, die zwar nur von bescheidener Größe sind, aber die Hänge des Monviso mit ihren leuchtenden Farben überziehen und sich immer weiter ausbreiten. Heidelbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren stellen eine nicht unbedeutende Marktnische für das Gebiet dar.
Ihre Vermarktung betreiben eine Genossenschaft örtlicher Erzeuger, Händler oder die Erzeuger selbst in ihren Betrieben. Die köstlichen kleinen Zwetschgen alten, syrischen Ursprungs sind auf dem Markt unter dem Namen Ramassin des Bronda-Tals bekannt. Diese einzigartige Frucht mit ihrem weichen und reichen Fruchtfleisch, dem intensiven Duft und dem süßen Geschmack wird Anfang Juli geerntet. Die Ramassin des Bronda-Tals sind eine Schutzmarke von Slow Food.
Auf den Hügeln von Castellar, Pagno, Brondello, Revello, Martiniana Po und Envie wird mit Leidenschaft eine Rebe angebaut, die seit 1996 die kontrollierte Herkunftsbezeichnung D.O.C. Colline Saluzzesi trägt.
Aus der Pelaverga-Traube wird ein Wein von sanfter rubin-roter Farbe gewonnen, mit einem zarten, fruchtigen Bouquet mit Kirsch- und Himbeernoten, zu denen sich oft noch eine leichte, nie aufdringliche, aber sehr typische Gewürznote gesellt.
Das Ansehen dieses Weines förderte Margherita di Foix, Ehefrau des Marchesen von Saluzzo Ludovico II. Sie sandte bereits 1511 jedes Jahr una trentina di botalli di vino de Pagno et de Chastella (gut dreißig Flaschen Wein von Pagno und Castellar) an den Papst Julius II, weil el bon vin gli piasia (der gute Wein ihm schmeckt).
Brot, Milch, Polenta und weitere Ackerbauerzeugnisse bildeten Jahrhunderte lang die Grundlage nicht nur der Gemeinden der Po-Täler, sondern auch der Bergbevölkerung im Allgemeinen. Sie sind auch heute noch die Hauptzutaten der traditionellen Küche. Es ließen sich hunderte dieser köstlichen Gerichten aufzählen, die einige Gastwirte auf der Speisekarte ihrer Lokale anbieten. Besonders erwähnenswert sind die Puppe dë treuva, eine Speise, die sowohl originell klingt als auch schmeckt … Es handelt sich um mit Reis und Fleischresten gefüllte Zucchiniblüten, die zum Beispiel in Robella di Sanfront am ersten Augustsonntag anlässlich des Festes der Madonna della Neve zubereitet werden. In Ostana wiederum wurde die Polenta mit gekochten Kartoffeln, Weizenmehl und Buchweizenmehl zubereitet: Poulënto dë triffoule bou dë froumëntin, ein altes Gericht aus einfachen Zutaten, aber einzigartig in der Kombination. Auch heute noch gibt es einige fähige Köchinnen, die diese Speise ganz der Tradition entsprechend zubereiten. Die aus Maismehl gemachten Kekse Paste di meliga heißen im Gebiet um Barge batiaje, weil sie anlässlich der Taufe (piemontesisch: taufen = fè batiè) gegessen wurden. Es ist ein ganz typisches Gebäck piemontesischer Tradition von einzigartigem und unverwechselbarem Geschmack.