Die unten im Tal gelegene Gemeinde zieht sich jedoch ein wenig den Hügel hinauf und ermöglicht so den Blick auf das wundervolle Panorama, das die Kette des Monviso, der Mombracco und die ausgedehnte Ebene bis hin zum Weinbaugebiet der Langhe bieten.
Von einem antiken Gedenkstein lässt sich hier auf die Existenz eines dem Gott Mars geweihten Altars oder Tempels schließen, von dem wahrscheinlich der Name Martiniana abgeleitet wurde.
Wie auch große Teile der Nachbargemeinden war der Ort ein Lehen der Herren von Revello, gehörte anschließend bis 1601 zum Marquisat von Saluzzo und kam dann in den Besitz des mächtigen Hauses der Savoyer. Ein Zeitraum von trauriger Bedeutung war für Martiniana ohne Zweifel die schwere Pestepidemie, die um das Jahr 1630 im Gebiet grassierte. Auch heute noch erinnern die Einwohner der kleinen Gemeinde anlässlich des jährlichen Patronatsfestes der Madonna delle Grazie an das Ereignis.
Die Geschichte Martinianas ist davon geprägt, dass sie einige herausragende Persönlichkeiten hervorgebracht hat, die sich auf regionalem Niveau ausgezeichnet haben. Besonders zu erwähnen sind Giovanni und Rosa Borgna. Der Künstler Giovanni Borgna, familiär Netu genannt, hat die kleine, aber feine Gedächtniskapelle auf dem Gemeindefriedhof 1899 mit Fresken ausgemalt.
Seit jeher hat sich Martiniana der Landwirtschaft verschrieben und sich im letzten Jahrzehnt auf den Anbau kleiner Früchte spezialisiert. Genau aus diesem Grund findet im Juli ein Jahrmarkt im Dorf statt, der eingeführt wurde, um die lokalen Produkte zu schützen und zu fördern.
Erwähnenswert ist schließlich auch das Vorkommen eines äußerst seltenen Minerals innerhalb der Gemeindegrenzen. Es handelt sich um ein zur Gruppe der Granate gehörendes Neosilikat, den Pyrop, der heutzutage durch den Naturpark Parco del Po Cuneese geschützt und in einem ihm eigens gewidmeten und nur wenige Meter vom Rathaus entfernten Museum zur Geltung gebracht wird.