Das sechs Kilometer von Saluzzo entfernte Pagno ist das Zentrum des kleinen, grünen Bronda-Tals.
Die Geschichte dieser Gemeinde ist eng verbunden mit der des berühmten Klosters von San Colombano, das 750 n. Chr. auf Betreiben des Langobardenkönigs Aistulf errichtet wurde. Es wurde sehr bald zu einem der wichtigsten kulturellen und religiösen Zentren, aber seine Ausdehnung wurde im Jahr 850 durch den Anschluss an das Kloster der Abtei Novalesa unterbrochen. Ruhmreiche Zeiten wechselten sich mit Phasen des Niedergangs ab, bis das Priorat von Pagno 1764 aufgelöst wurde und der Anschluss an die Diözese von Saluzzo erfolgte. Die vorhandenen Unterlagen belegen zwei unterschiedliche Bauphasen der Abtei, beide in romanischer Zeit zwischen dem 11. und dem 12. Jahrhundert. Die romanische Fassade der Kirche ist auf halber Höhe mit einem Rundbogenfries verziert, über dem sich drei Bogenfenster befinden, die zugemauert wurden. An den anderen drei Seiten befinden sich ebenfalls etliche Bogenfenster. Der Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert ist im lombardisch-gotischen Stil erbaut, mit Bogenfriesen aus Terrakotta, die die Stockwerke markieren und mit vier zweibogigen Fenstern, die ursprünglich von Säulen unterteilt wurden. Die gegenwärtige Kirche besteht aus einem einzigen Schiff mit Seitenkapellen. Eine frühchristliche Gedenktafel ist in eine der Kapellen eingemauert. Im früheren rechten Schiff sind Fresken sichtbar, darunter ein Heiliger Christopherus und der Erzengel Michael, die der Schule des flämischen Malers Hans Clemer (15. Jahrhundert) zugeschrieben werden.
Pagno wird bestimmt von der Landwirtschaft, die sich auf den Obst- und Weinbau spezialisiert hat. Hier werden die hervorragenden ramassin angebaut, Zwetschgen wahrscheinlich sarazenischen Ursprungs, sowie die Äpfel des Bronda-Tals (deren Erzeuger sich zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen haben, um die naturreine Produktion und die Qualität zu schützen) und natürlich der fein duftende Pelaverga, ein zart-roter Wein, mitunter lieblich und moussierend.