X
Menu
X

KUNST

Valle Varaita Trekking und mehr

herausgegeben von Michael Kleider

Natur

Talrundwanderweg Valle Varaita Trekking

Andere Weitwanderwege

Wandern

Holzverarbeitendes Handwerk

Praktische Informationen

KUNST

brossasco_s_roccoNeben der traditionellen bäuerlichen Architektur haben sich auch einige schöne Sakralbauten im Varaita-Tal erhalten, die oft mit wertvollen Steinhauereien, Bildern oder Fresken geschmückt sind. Um diese Kunstschätze der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gibt es seit dem Jahr 2000 das große Kulturprojekt „Mistà“ (das alte okzitanische Wort „Mistà“ bedeutet „kleines Heiligenbild“): Jedes Jahr im Juli und August werden kunsthistorisch wichtige Kapellen, Kirchen und Klöster in den okzitanischen Tälern der ehemaligen Markgrafschaft Saluzzo – meist im romanischen Stil – der Öffentlichkeit zugänglich gemacht (Teil des Programmes war auch die vorhergehende Restaurierung von 26 Bauwerken). Und schließlich runden 18 Themenwege das Konzept Mistà ab.

Im Varaita-Tal sind es hauptsächlich (Pfarr-) Kirchen, die entweder über bauliche oder künstlerische Besonderheiten (Bilder, Fresken, Steinmetzarbeiten etc.) verfügen, die zu Mistà gezählt werden, hier einige Beispiele:

  • Der Gebäudekomplex der ehemaligen Pfarrkirche von Verzuolo (Ex Parrochiale Santi Filippo e Giacomo) ist eines der wichtigsten religiösen Bauwerke des Saluzzese, mit einer gotischen Kirche, einem romanischen Kirchturm mit gotischer Kuppel und einer achteckigen, barocken Taufkapelle. In der Kirche haben sich Fresken von Pietro da Saluzzo erhalten, die auf das Jahr 1472 datiert werden. In der Kapelle unter dem Kirchturm finden wir einen der ältesten Fresken-Zyklen der Provinz Cuneo aus dem 12. Jahrhundert.
  • In Stein geschlagene „Têtes coupées“ („Abgeschnittene Köpfe“. Diese sind Teil des keltischen Kopfkultes) finden wir bei den Kircheneingängen von San Antonio in Chianale, Santa Margherita in Casteldelfino und San Giacomo in Chiesa von Bellino. Bei dieser Pfarrkirche sieht man im Außenbereich auch einen in Stein gemeißelten Kopf, der von Strahlen umrahmt ist, was auf Belenos, den Sonnengott der Kelten, hinweist. Zusammen mit den „Têtes coupées“ ein weiteres Zeichen, dass es sehr wahrscheinlich schon in vorchristlicher Zeit Kultorte an diesen Stellen gab.
  • Die schon erwähnte Pfarrkirche Santa Margherita, in Casteldelfino, schmückt sich – neben den Têtes Coupées – mit einem lilienverzierten, achteckigen Taufbecken (die Lilien als Symbol der französischen Monarchie) der Gebrüder Zabreri, und einem Freskenzyklus aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts.

Weitere Fresken, darunter einige von bekannten Künstlern wie den Brüdern Bisacci aus Busca, dem Niederländer Hans Clemer (dem „Meister von Elva“) sind in den Kirchen und Kapellen des Varaita-Tals verteilt und können heute noch bewundert werden.