Valli del Monviso
VALLI DEL MONVISODas Po-, Bronda- und Infernotto-Tal sind ein Geflecht aus Vergangenheit und Gegenwart, Wirklichkeit und Legende. Hier treffen und vermischen sich Natur, Geschichte, Kunst und Architektur. Das Gebiet muss nicht erst groß vorgestellt werden. Das Po-Tal beschwört allein schon beim Klang seines Namens die Bilder aus dem kollektiven Gedächtnis hervor, die bereits zu seinen Symbolen geworden sind: Der längste Fluss Italiens, der Po, entspringt hier zu Füßen des hoch aufragenden Monviso, Vizou für die Menschen aus dem oberen Po-Tal, eine mächtige Präsenz, die ihnen stets den visuellen Horizont begrenzt hat, und dies in vielen Fällen ein ganzes Leben lang. Das Po-Tal entlang finden sich auch Zeugnisse einer alten und glorreichen Vergangenheit: Felsritzungen, Klöster, Abteien, aber auch einfache ländliche Kapellen, die weniger für ihre künstlerischen und architektonischen Eigenschaften bekannt sind als für die Verehrung, die die örtliche Bevölkerung ihnen einst erwiesen hat. Hinzu kommen die gastronomischen Erzeugnisse und der Wein mit ihren unverfälschten Besonderheiten und Eigenschaften sowie eine starke Tradition im Bereich des Holzhandwerks. Das Bronda-Tal mit seinen drei Gemeinden Castellar, Pagno und Brondello liegt mitten im Grünen in der Nähe von Saluzzo zwischen dem Po- und dem Varaita-Tal und gilt als Hauptstadt der umweltverträglichen Landwirtschaft. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich zuerst der integrierte und dann der biologische Anbau durchgesetzt; berühmt sind die Äpfel aus dem Bronda-Tal. Auf denselben Hügeln wird seit kurzem auch wieder der Pelaverga angebaut, ein Wein aus der gleichnamigen Rebe, der sich mit der kontrollierten Herkunftsbezeichnung Colline Saluzzesi D.O.C. schmücken darf. Das Infernotto-Tal schließlich ist für den Steinabbau berühmt, mit seinem Gneis, der auch als „Stein von Luserna“ bekannt ist und dem Quarzit, der in der Bauwirtschaft Verwendung findet und nach traditionellen Methoden mittlerweile auf industriellem Niveau verarbeitet wird.