Valli del Monviso
Alevè, der Zauberwald
Alevè, der ZauberwaldDer Alevè-Wald liegt im Varaita-Tal und bedeckt einen großen Teil des Südwesthangs des Monviso. Man erreicht ihn von Sampeyre, Pontechianale und Casteldelfino aus über Saumpfade und Wanderwege.
Sein Name kommt aus dem Okzitanischen und bedeutet wörtlich Wald der Zirbelkiefer (èlvo = Zirbelkiefer).
Der Alevè ist der ausgedehnteste Zirbelkiefernwald der Alpen: Er bedeckt eine Fläche von rund 825 Hektar auf einer Höhe von 1500 bis 2500 m ü.d.M.. Auf dem Nordhang des Cima delle Lobbie wächst sogar noch ein Rekord-Exemplar auf 2950 m Höhe. Der Wald ist schon uralt und seine Ursprünge reichen zurück bis zu den Vergletscherungen während des Quartärs. Er wird in der Äneis von Vergil und in der Historia Naturalis von Plinius dem Älteren erwähnt.
Der Alevè-Wald ist ein authentischer Naturschatz, eingebettet in eine Berglandschaft von beträchtlichem naturwissenschaftlichem Interesse. Seit 1949 ist er in das Register der Samenbäume eingetragen und die Pinienkerne werden von Förstern gesammelt, in Baumschulen eingepflanzt und aufgezogen, um die Schösslinge an anderer Stelle auspflanzen zu können.
Pinus cembra kann bis zu 20 m hoch werden und sie ist sehr langlebig. Das älteste Exemplar des Alevè ist mehr als sechshundert Jahre alt, aber auch andere Exemplare überbieten ein halbes Jahrtausend. Der Wald ist auch sehr interessant aufgrund der in ihm beheimateten äußerst zahlreichen Tier- und Pflanzenarten, daher wurde er im Jahr 2000 in die Liste der Flora-Fauna-Habitate der EU aufgenommen. In der Mitte des Waldes liegen zwei kleine Seen: der Lago Secco auf 1890 m, der mit der Zeit immer mehr Wasser ansammelt, und der Lago Bagnour auf 2017 m, der hingegen allmählich zu einem Torfmoor wird.

An seinem Ufer steht die Berghütte Bagnour.
Alevè, der Zauberwald

Wanderroute
Alevè, der Zauberwald

Castello - Lago Bagnour - Lago Secco
Höhenunterschied: ca. 470 m
Dauer des Anstiegs: 1h30’ – 1h45’

Die mitten im Kiefernwald gelegenen Seen Lago Bagnour und Lago Secco sind zwei kleine Gewässer, die sich allmählich in Torfmoore verwandeln. Nach langen Trockenheitsperioden können sie ganz austrocknen. In ihnen lebt ein kleines Krustentier, eine Art Krebs, die nur hier vorzukommen scheint.

Von Casteldelfino fährt man in Richtung Pontechianale und parkt das Auto kurz vor dem Ortsteil Castello. Man folgt dem Saumpfad der quer zum Hang nach Osten ansteigt und in den Alevè-Wald führt. Man ignoriert den Abzweig nach rechts zur Almhütte Grange Baciasot, überquert eine Lichtung und erreicht rechts ansteigend den Lago Bagnour (2017 m). Man geht am See entlang und dann weiter auf einem markierten Weg, der im Wald bergab zum Lago Secco (1890 m) führt. Von hier kann man über einen Weg in südlicher Richtung direkt nach Casteldelfino (1296 m) gelangen. Dabei passiert man die Almen Grange Pralambert superiore und inferiore und die Ortsteile Alboin und Bertines (mit Fahrpiste). Man kann die Wanderung auch in umgekehrter Richtung gehen.

Der Weg beginnt neben der Berghütte Alevè und führt schnell mitten in den Kiefernwald. Nach rund zwanzig Minuten kommt man an der Berghütte Grongios Martre vorbei und geht weiter in Richtung der Almhütte Grange Peiro Grongetto. Man ignoriert den Weg der rechts zum Lago Secco führt und geht weiter in Richtung Lago Bagnour und der gleichnamigen Berghütte. Man steigt im dichten Wald bergauf, bis man zur Lichtung Pian Caval kommt, wo man auf die Wege trifft, die aus dem Vallanta-Tal heraufkommen. Man biegt links auf den Grat ein und nimmt kurz darauf den rechten Weg, der parallel zu dem kleinen Bach verläuft, der zwischen den Wurzeln der Zirbelkiefern fließt. Mit einem letzten Anstieg erreicht man den Lago Bagnour und die Berghütte. Hinab geht es auf dem gegenüberliegenden Seeufer in Richtung Lago Secco, Pralambert, Alboin und Casteldelfino. Schnell gelangt man zum Lago Secco, der seinem Namen zum Trotz (secco = trocken) mehr Wasser hat als der Lago Bagnour. Es geht weiter abwärts bis zu einem Abzweig nach Castello und Villaretto. Man folgt dieser Ausschilderung nach rechts und geht weiter durch den dichten Wald bergab. Man ignoriert den Weg, der links nach Villaretto führt, und geht weiter in Richtung Castello. Nach einem kurzen Anstieg wird der Weg eben und führt schnell zur Almhütte Grange Peiro Grongetto. Hier schließt sich der Kreis und mit einem schnellen Abstieg gelangt man wieder nach Castello.