ERZÄHLEN VON EINER REICHEN UND VIELFÄLTIGEN KULTUR
Ein kostbares geschichtliches, kulturelles und künstlerisches Erbe, das von der bäuerlichen und okzitanischen Tradition bis zu den herausragenden antiken und edlen Musikinstrumenten wie den Harfen reicht, eine glänzende Vergangenheit zur Geltung bringt und mit dem ersten italienischen Park, der dem Klang und der Musik gewidmet ist, in die Zukunft weist.
• BELLINO:
Museum der Zeit und der Sonnenuhren
Das Museum liefert den Schlüssel, um die in der ganzen Gemeinde auf Häuser und religiöse Gebäude gemalten Sonnenuhren zu entziffern. Interessant sind die Foto-Tafeln, die eine antike Zeitauffassung vorschlagen; man kann Dokumente und Geräte bestaunen, die von den Sonnenuhrmachern Bellinos verwendet wurden und sich einen Film anschauen, der einen Tag lang dauert... Ortsteil Celle, in den Gebäuden der ehemaligen Grundschule.
Info: Gemeinde Bellino, Tel. 0175/95110 -
comune.bellino@tiscalinet.it
• BROSSASCO:
Ethnographische Ausstellung
Ein Rundgang durch die Erinnerung. Das Haus und die Landwirtschaft im Varaita-Tal und die Holzverarbeitung vor der Mechanisierung. Eingerichtet in den Räumlichkeiten der öffentlichen Waage.
Info: Geöffnet nach Vereinbarung unter Tel. 0175/68260
• CASTELDELFINO
Dokumentationszentrum der volkstümlichen Religiosität
Das Zentrum, welches auch für Tagungen, Konzerte und Filmvorführungen genutzt wird, befindet sich in der alten romanischen Kapelle Sant'Eusebio, dem einzigen Gebäude, das die Überschwemmung überstanden hat, die im 14. Jahrhundert das alte Villa S. Eusebio zerstörte.
Dauerhafte Ausstellung „I Santi del Popolo (Die Heiligen des Volkes)“. Eintritt frei.
Kapelle Sant'Eusebio:
Info: Comunità Montana Valli del Monviso, Tel. 0175/970640 -
info@vallevaraita.cn.it
Ethnographisches museum
Arbeitsgeräte, Rekonstruktion einer alten Küche, Hausfassade, Portal der Pfarrkirche, Klöppelspitzen, traditionelle Trachten. Eintritt frei.
Ortsteil Casermette: Das Museum wird vom Kulturverein Ier a la Vilo betrieben.
Info: Tel. 0175/95126 (Gemeinde); 0175/95242; Handy 333/1861331
Spazio Escartons
Mit der Unterzeichnung der Freiheits-Charta, heute als Grande Charte Briançonnaise bekannt, in Beuvoir en Royans am 29. Mai 1343 wurde der Bund der Escartons gegründet: Diese zweihundert auf Schafshaut geschriebenen Zeilen, unterschrieben vom Dauphin von Vienne, Humbert II, und achtzehn Vertretern von mehr als fünfzig Gemeinden der Bergtäler zwischen dem oberen Varaita-Tal, dem Briançonnaise, dem Queyras, dem Chisone- und dem Susa-Tal waren eine Art Verfassung, die die Befreiung vom Lehnsdienst, das Recht auf individuelle Freiheit, Besitz und Selbstverwaltung festlegte.
Diese kleine Bergrepublik lebte fast vier Jahrhunderte lang in Autonomie, bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, als sie allmählich an Autonomie und ursprünglicher Einheit verlor und im Jahr 1713 mit dem Vertrag von Utrecht endgültig erlosch.
Der neue „Spazio“ ist Teil eines Zirkels von Informationsstellen, die dem Gebiet der Escartons gewidmet sind. Er übernimmt die wichtige Aufgabe als Dokumentationszentrum und Treffpunkt der Vereine, die sich mit dem Studium und der Verbreitung der örtlichen Kultur beschäftigen. Hier kann man das kulturelle Erbe der Escartons wieder entdecken, indem man die bereitgestellten Bücher und Video-Dokumentationen konsultiert. Man erhält touristische Informationen und Hinweise auf Aktivitäten, die im oberen Varaita-Tal (Bellino, Pontechianale und Casteldelfino), aber auch in den anderen Escartons (Oberes Susa-Tal, Oberes Chisone-Tal, Queyras) und den benachbarten Tälern stattfinden. Der „Spazio Escartons“ befindet sich in der Pfarrkirche in Casteldelfino, in der Via Roma 39, unweit des Besucherzentrums des Naturparks Parco del Po Cuneese, das dem nahe gelegenen Alevé-Wald gewidmet ist. Darüber hinaus gibt es eine Website, die sich mit dem gesamten Interreg-Projekt beschäftigt:
www.escartons.eu
Info: 0175/46505, Parco del Po Cuneese, Saluzzo E-Mail:
casteldelfino@parcodelpocn.it
• COSTIGLIOLE S.:
Ethnographisches Museum ‘L Palas, In dem Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert werden über 6000 Werkzeuge und Geräte gesammelt und ausgestellt, mit einem Schwerpunkt auf den Weinanbau und die Weinproduktion; auch eine alte Küche und ein Zimmer wurden rekonstruiert. Eintritt frei.
Info: Azienda Agricola Chiotti Ambrogio, V. Ceretto 76, Costigliole S. Tel. 0175/230825
www.chiotti.it
• FRASSINO:
Museum der Maurer
Lhi Mestres. Dokumentationszentrum über das lokale Maurerhandwerk und die Architektur des mittleren Tals.
Das landwirtschaftlich wenig produktive Gebiet von Frassino hat andere Berufe hervorgebracht, die den traditionellen Bereich des Ackerbaus und der Viehzucht ergänzen, wenn nicht gar ersetzen konnten.
So hat sich auch der Beruf des Maurers verbreitet, der aus dem Dorf nach Frankreich exportiert wurde, besonders nach Paris, wohin viele Einwohner Frassinos emigrierten. Dieser Beruf war so weit verbreitet und so typisch, dass die Gemeinde nun ein dem Maurer gewidmetes Kulturzentrum errichtet hat. Dieser Ort ist weniger dazu gedacht, die Arbeitswerkzeuge auszustellen, sondern als Dokumentationszentrum, in dem man die Entwicklung der Bautechniken nachlesen und an thematischen Workshops teilnehmen kann, um diesen Aspekt der örtlichen Geschichte zu vertiefen und davon ausgehend das Gebiet besser kennen zu lernen. Um noch mehr darüber zu erfahren, empfiehlt es sich, den Ortsteil Chiaronto zu besuchen, aus dem angeblich der größte Teil der Maurer von Frassino stammte.
Info: Rathaus, Via S.Rocco, 4; Tel. 0175/976926
• PIASCO:
Museum der Harfe Victor Salvi. Dies ist das erste und einzige Museum der Welt, das sich ausschließlich der Harfe widmet.
AKTUELLE AUSSTELLUNG: Die Entwicklung der Harfe: Die Ursprünge, Sébastian Erard, Victor Salvi.
Ausgestellt werden eine Reihe von „Schmuckstücken“, streng philologisch ausgewählt, um die weltweite Entwicklung der Harfe seit der Antike zu veranschaulichen. In vorderster Reihe das kreative Genie von Sébastien Erard und Victor Salvi: Der erste als Erfinder der doppelten Bewegung, der die Art die Harfe zu spielen revolutioniert hat; der zweite als sein würdiger Erbe, mit der Fähigkeit, die Entwicklung des Instruments vorwegzunehmen und zu interpretieren und so die handwerkliche Leidenschaft mit der Berufung zur Forschung zu verbinden.
Info: V. Rossana 7, Tel. 0175/270510,
info@museodellarpavictorsalvi.it
www.museodellarpavictorsalvi.it
• PONTECHIANALE
Museum der Trachten und des Textilhandwerks von Chianale
Es befindet sich in den kostbaren Räumlichkeiten der ehemaligen Kapuzinermission von Chianale, die im 17. und 18. Jahrhundert gebaut und kürzlich restauriert wurde.
Die ausgestellten Sammlungen dokumentieren die weiblichen Trachten des Tals, die zu den am reichsten ausgestatteten der Westalpen zählen, ganz besonders die des oberen Varaita-Tals, die das Ergebnis verschiedenster Fähigkeiten sind, die hier zur Geltung gebracht werden: das Spitzenklöppeln auf der Trommel, die Verarbeitung von Rosshaar und die Verwendung spezieller Webstühle für die Herstellung von Bändern.
Der Besucher wird von den intensiven Farben der Kinderhauben, der Schürzen und Brusttücher, der Taschentücher und Bänder beeindruckt sein von. Das Festgewand war in der Tat verschwenderisch reich an leuchtenden Farben im Gegensatz zu einem Alltagsleben in Maß und Nüchternheit.
Um dieses Alltagsleben der Bergbewohner besser kennen zu lernen, ist ein geräumiger Hängeboden dem Tuch, der Halbwolle und dem Drap gewidmet, „armen“ Materialien des täglichen Lebens.
Info: Comitato per S. Lorenzo Ortsteil Chianale 120 12020 Pontechianale CN
Museum des Möbels des oberen Varaita-Tals:
Das von Privatleuten und der Comunità Montana Valle Varaita verwirklichte Museum besteht aus einem Ausstellungsraum im Innern eines typischen alten Berghauses, eine Umgebung, die die natürlichen öku-musealen Eigenschaften des Orts unterstreicht, der zurzeit nur den oberen, „ländlichen“ Bereich des Gebäudes belegt, das einem Zweig der Familie Pons gehört, ein Nachname der seit dem 14. Jahrhundert im oberen Tal dokumentiert ist.
Die Ausstellung der Kuratoren Celeste Ruà, Paolo Infossi, Maria Antonietta Ruffa und Enrica Paseri unter der Schirmherrschaft der Gemeinde Pontechianale dokumentiert verschiedene stilistische und dekorative Lösungen, die bei den typischen Truhen (còfres) und anderen antiken Möbeln, die im Lauf der Jahrhunderte im oberen Tal angefertigt wurden, zur Anwendung kamen.
Das Museum ist im August und nach Vereinbarung geöffnet. Im Sommer finden Ausstellungen zeitgenössischer Malerei und Bildhauerei statt.
Ortsteil Castello.
Info: Tel. 348/7125650 – 349/1466050
• ROSSANA:
Öko-Museum des Widerstands. Das Museum liegt in einem lieblichen Ortsteil, wo die es umgebenden Berge Zeugen sowohl der ständigen Aktionen der Partisanen waren als auch der grausamen Razzien der Nazifaschisten, die mit ihren unmenschlichen Taten dramatische Ereignisse für die Widerständler prägten. Die Zivilbevölkerung wurde gezwungen, Gewalt, Entbehrungen und schwere Sachschäden zu ertragen, verursacht durch die Brutalität der deutschen Invasoren und die feigen Taten der italienischen Faschisten. Im Varaita-Tal bildeten sich gleich nach dem Waffenstillstand vom 8. September 1943 Gruppen junger Freiwilliger, die anstatt sich den Reihen der neofaschistischen Regierung von Salò anzuschließen lieber den Weg in die Berge wählten und den bewaffneten Kampf für ein freies und demokratisches Italien aufnahmen.
Geöffnet vom Frühling bis zum Spätherbst. Für Schulen kann der Besuch auch in den Monaten September, Oktober, November, April und Mai organisiert werden. Eintritt frei. Ansiedlung Grossa - Ortsteil Lemma
Wer seine Kenntnisse der wichtigsten Ereignisse der langen Monate des Kampfes vertiefen möchte, wird auf Anfrage zu den Orten begleitet, die den Widerstand im Tal bedeutend prägten.
Info: Tel. 011/9610601 – 0175/64453 – 333/9491445
• SAMPEYRE:
Ethnographisches Museum,
Das Museum zeigt in rund zehn Sälen Geräte für die Landwirtschaft, das Brotbacken und die Wollverarbeitung, die Rekonstruktion einer alten Schulklasse mit Bänken und Tafel, die Werkstätten eines Hufschmieds, eines Tischlers und eines Schmieds sowie traditionelle Trachten, alte Fotographien, eine Sammlung von Modellen der Figuren der Baia und die authentischen Drapés der vier Baias von Sampeyre. Eintritt frei.
V. Roma, 27. Im Sommer finden im Museum Ausstellungen, Abendveranstaltungen, Praktika, Kurse, Treffen und Aktivitäten statt.
Info: Tel. 0175/977148 (Gemeinde). 0175/970022 -
sampeyre.museoetnografico@cnnet.it –
www.etnomuseosampeyre.it
• VENASCA:
Die Fabrik der Klänge. Es handelt sich um den ersten italienischen Themenpark, der allein dem Klang und der Musik gewidmet ist. Ein Rundgang führt zur Entdeckung der Klänge und Geräusche durch die Parameter der Geschwindigkeit, der Höhe, der Intensität und der Farbe des Klangs, erlaubt das Erfahren der Vibration der Klänge und der Ausbreitung der Schallwellen im Raum und macht mit den Musikinstrumenten aus aller Welt bekannt. V. Marconi, 15
Info: Tel. 0175/567840 – E-Mail:
info@lafabbricadeisuoni.it
www.lafabbricadeisuoni.it
• ISASCA:
Alfabetulla.
Das neue didaktische Zentrum wurde 2012 eröffnet und ist dem Baum, dem Holz und seinen Folgeprodukten gewidmet. Ein Rundgang der zum Verstehen, Spielen, Lernen, Bauen, Bearbeiten und Anschauen all dessen einlädt, was mit Holz zu tun hat: vom Wachsen eines Baums bis zu den daraus herstellbaren fertigen Produkten. Eine neugierige Reise, um das HOLZ von A bis Z kennen zu lernen. Geöffnet nach Vereinbarungen von März bis November. Via Provinciale 13, Isasca.
Info: Tel.: 349/1853893 Fax: 0175/560963
info@alfabetulla.it
www.alfabetulla.it
• VERZUOLO
Netzwerk-Zentrum des Projekts „I Sentieri della Libertà (Die Wege der Freiheit)“
„La Memoria delle Alpi (Das Gedächtnis der Alpen)“ ist ein öku-museales, grenzüberschreitendes Netzwerk, das dem alpinen Gebiet und seiner Geschichte gewidmet ist. Dieses Netzwerk ist das Ergebnis eines italienisch-französisch-schweizerischen Interreg-Projektes.
In der Provinz Cuneo verknüpfen sich 43 markierte „Sentieri della Libertà“, die auf den Spuren der Rassenverfolgung, des Zweiten Weltkriegs und des Widerstands wandern, um so das geschichtliche Gedächtnis zu sichern und zur Geltung zu bringen.
Das Projekt sieht das Studium, die Präsentation und die Weitergabe - vor allem an die junge Generation – des kollektiven Gedächtnisses in Bezug auf das Alpengebiet zwischen Italien, Frankreich und der Schweiz in seiner grenzüberschreitenden Dimension vor.
Das Netzwerk-Zentrum verfügt über Räumlichkeiten, Ausrüstung, Initiativen und Materialien, die die 43 Routen mit geschichtlichem Inhalt füllen und es ermöglichen, im Geiste und im Herzen die Gedanken, Projekte, Entscheidungen, Gefühle und die Aufregung der Protagonisten wieder zu erleben.
Palazzo Drago, Via Marconi 13.
Öffnungszeiten: Während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei immer geöffnet
Museo Drago
Das als Palazzo Drago bekannte Gebäude wurde wahrscheinlich Ende des 18. Jahrhunderts gebaut und hat zahlreiche Restaurierungen erfahren, die es ihm erlaubten, sein vornehmes Aussehen zu bewahren. Der Name stammt von seinem letzten Besitzer, der Familie Drago, die den Palazzo 1873 an die Gemeinde Verzuolo verkaufte, die dort den Sitz des Rathauses und die Schulen unterbrachte.
Im Innern sind Gegenstände der Familie Drago ausgestellt, die von Frau Graziana Colla Drago gestiftet wurden. Verschiedene Schaukästen zeigen Kinderspielzeug, Feuer- und Hiebwaffen, Instrumente jeglicher Art, Waagen, Thermometer, Fotos, religiöse Ikonen... Außerdem kann man einige Einrichtungsgegenstände bewundern wie die Badewanne, den Jugendstil-Ofen, Möbel und Gemälde.
Info: Tel. 0175/88390. Außerhalb der Öffnungszeiten der Bücherei wendet man sich an das angeschlossene Restaurant mit Weinstube Palazzo Drago unter der Nummer 0175/87850 oder an die Gemeinde 0175/255111